
33.282
Patenstunden
2022

270
Patenschaften
in 2022

536
Patenschaften
seit Projektstart
Der Weg in die Patenschaft

mitKids Konzept
WAS
Die mitKids Aktivpatenschaften vermitteln ehrenamtliche Pat:innen an Kinder zwischen 2 und 9 Jahren aus belasteten Familien. Die Pat:innen treffen sich in der Regel einmal wöchentlich für einige Stunden mit ihrem Patenkind und werden so auf Dauer zur zusätzlichen Bezugsperson außerhalb der Familie. Der regelmäßige Kontakt in der 1:1-Beziehung und die dadurch entstehende emotionale Bindung stärkt das Selbstvertrauen und fördert die Sozial- und Sprachkompetenzen. Die Kinder dürfen für ein paar Stunden im Mittelpunkt stehen und erleben, dass sie wichtig sind und gemocht werden, so wie sie sind.

Die mitKids Aktivpatenschaften wurden 2007 von Ingrid Ehlerding als ein Projekt der Ehlerding Stiftung gegründet.
WER
Unsere Patenkinder sind Kinder ab 2 Jahren, die sich über eine Extraportion Zuwendung freuen.
Viele Kinder wachsen heute in Haushalten mit nur einem Elternteil auf oder in Familien, die aus dem Ausland zugezogen sind und in denen Deutsch nicht als Muttersprache gesprochen wird oder in Familien mit vielen Kindern oder kranken und behinderten Familienmitgliedern auf. Großeltern und andere Verwandte wohnen häufig nicht vor Ort, sondern in einer anderen Stadt oder sogar im Ausland. So fehlt vielen Familien ein tragfähiges soziales Netzwerk. Die Aufmerksamkeit und Unterstützung für ein Kind kommt oft zu kurz. Wenn dann noch das Geld knapp ist, bleiben Kindern viele Chancen verwehrt.
WIE
Nach der Anmeldung, dem Vorlegen des Führungszeugnisses und dem Hausbesuch durch zwei Patenschaftsbegleiter:innen überlegt das Team, welche Pat:innen und Kinder zusammengeführt werden können. Die erste Zusammenführung findet in der Familie statt und wird durch eine Patenschaftsbegleiter:in unterstützt. Nach einer gemeinsamen Schnupperphase bilden Pat:in und Patenkind zusammen ein Tandem. Miteinander haben sie eine Menge Spaß und verbringen eine gute Zeit miteinander.
Alle Tandems haben persönliche Patenschaftsbegleiter:innen, die als Ansprechperson zur Verfügung stehen.
Die hauptamtliche Koordinatorin organisiert Einführungs-Workshops und regelmäßige Fortbildungen. Die hauptamtliche Projektleiterin stellt die Qualität des Projekts sicher.
Ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeiter:innen bilden ein Team. Dabei sind die Patenschaftsbegleiter:innen die persönlichen Ansprechpersonen für die Tandems. Die Projektkoordinatorinnen und die Projektleitung sind übergeordnet zuständig, organisieren Fortbildungen, Ausflüge und Feste und sorgen für die Einhaltung der Qualitätsstandards.
Wenn es Probleme in den Patenschaften gibt, ziehen wir Expert:innen hinzu, beispielsweise Kinderpsychotherapeut:innen.
WARUM
Regelmäßige Treffen mit einer vertrauten Bezugsperson außerhalb der Familie ermöglichen die Erfahrung von Verlässlichkeit. Im Laufe der Zeit kann so eine tragfähige emotionale Bindung entstehen. Die gemeinsamen Aktivitäten ermöglichen Erfolgserlebnisse und stärken das Selbstvertrauen der Kinder. Diese Faktoren tragen zur Förderung der Resilienz bei. Resilienz bedeutet die psychische Widerstandsfähigkeit oder auch “Immunschutz für die Seele”.
Integration
Kinder, die durch Armut, mangelnder Zuwendung oder fehlender Sprachkompetenz wichtige Erfahrungen nicht machen können, erhalten durch ihre Pat:innen die Chance, in neue Lebenswelten einzutauchen:
- Was gibt es in einem Museum zu entdecken?
- Wie komme ich an einen Ausweis in der Bücherei?
- Wie koche ich Spaghetti?
Durch die Erweiterung ihres Erfahrungshorizontes werden die Kinder vom Rand der Gesellschaft in die Mitte geholt. So trägt eine Patenschaft zum Abbau sozialer Ungleichheit bei.
Kinderschutzkonzept
Unser Ziel ist, Kinder auf ihrem Weg in die Zukunft zu stärken. Mit liebevollen Pat:innen an ihrer Seite wird das Aufwachsen noch ein bisschen bunter und schöner. Gleichzeitig ist uns bewusst, dass Patenschaften in 1:1-Betreuung im privaten Umfeld besondere Risiken für Kinder mit sich bringen können. Wir haben ein ausführliches Kinderschutzkonzept mit vielen Qualitätsbausteinen ausgearbeitet, um die Kinder vor Übergriffen und Missbrauch zu schützen. Beratend stehen uns zudem speziell ausgebildete und erfahrene Kinderschutzfachkräfte nach §8a SGB VIII zur Seite.
Das tun wir, um Kinder im mitKids-Projekt bestmöglich zu stärken und zu schützen:
- Wir wählen Pat:innen und Familien sorgfältig aus
- Wir machen Hausbesuche bei neu angemeldeten Patenbewerber:innen – und das stets zu zweit: Vier Augen sehen mehr als zwei. Dabei prüfen wir die Eignung, Persönlichkeit und Verlässlichkeit der Bewerber:innen sowie „Kindertauglichkeit“ des Wohnumfelds. Wir lehnen lieber einmal zu viel ab als zu wenig!
- Entscheidungen treffen wir im Team – so können wir uns rückversichern
- Wir berücksichtigen die Wünsche aller Parteien bezüglich der Tandempartner – insbesondere die Wünsche der Kinder
- Ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis ohne Eintrag ist Voraussetzung für Patenbewerberung
- Patenbewerber:innen müssen eine Selbstverpflichtungserklärung unterschreiben. Sie verpflichten sich zur Einhaltung von Regeln wie z.B. keine Gewalt, kein Zwang, Respekt vor anderen Lebensweisen und Erziehungsstilen, Vertraulicher Umgang mit Daten und Bildern
- Unsere persönlichen Ansprechpartner:innen haben immer ein offenes Ohr, wenn es Fragen oder Probleme gibt. Sie erkundigen sich regelmäßig bei Familien und Pat:innen nach dem Stand der Dinge
- Oberstes Prinzip ist Freiwilligkeit, es gibt keinen Zwang – Kinder haben ein Recht darauf, gehört zu werden und nein zu sagen
- Verlässliche Bezugspersonen stärken das Selbstvertrauen – und selbstbewusste Kinder sind weniger gefährdet!
Hier geht`s zum ausführlichen Schutzkonzept der Ehlerding Stiftung für Kinder und Jugendliche.
Forschung & Wirkung

Die Wirkung von Patenschaften
